Den Bürger ernst nehmen! Auch nach der Wahl!

Ein ewiges Ärgernis ist immer wieder die Schulbussituation – nicht nur in Zülpich.

Dazu musste man dann in der hiesigen Presse die Überschrift lesen: ‚‚Wir nehmen die Sorgen natürlich ernst.“

Aus den warmen und trockenen Amtsstuben der zuständigen Stellen (z.B. Kreishaus, RVK, Busunternehmen, Schulträger) mag das so aussehen, aber wer einmal selber mitgefahren ist, wird diese Verwaltungsmeinung nicht so einfach teilen können.

Da werden nämlich in dem erwähnten Artikel Prozentzahlen genannt, die den Eindruck erwecken, alles sei doch in Ordnung.

Aber woher stammen die Daten, aufgrund derer die o.a. Auslastung der Busse dargestellt wird? Da wird zum einen auf Zählungen verwiesen, deren Zeitpunkt z. B. wegen Corona oder Praktikumszeit nicht zielführend ist und zum anderen wegen der strittigen, zulässigen Höchstzahl der Fahrgäste ebenfalls angezweifelt werden kann.

Zu den im Artikel angegebenen bürokratischen Regeln sollte man doch besser einmal hilfsweise die Empfehlungen des ADAC zur Hand nehmen.

Es drängt sich dann nämlich förmlich der Eindruck auf, dass bei Schlachtviehtransporten das Tierwohl besser geregelt ist als das Kindswohl im Schulbusverkehr. Wie kann es denn sein, dass einem Schwein im Viehtransporter mehr Platz zugestanden wird als einem Schulkind im Schulbus? Außerdem wird hier offensichtlich die formschlüssige Ladungssicherung als geeignete Maßnahme zum optimalen Schülertransport angesehen.

Nicht nur die momentane kalte und nasse Jahreszeit mit niedrigen Temperaturen und Regenwetter, sondern auch allerlei Baumaßnahmen behindern den Schulbusverkehr zusätzlich. Und überhaupt nicht berücksichtigt werden die mittlerweile wieder verschärften Corona-Maßnahmen. In den Schulen soll auf Abstand und das Tragen von Masken geachtet werden und im überfüllten Schulbus ist dann anschließend alles wieder egal? Kontrolle? Fehlanzeige!

Dazu passt dann auch noch die völlig überflüssige Bemerkung: „Nicht wer am lautesten schreit, dem wird Recht gegeben … „

Nein die Sorgen der Betroffenen werden ganz offensichtlich nicht ernst genommen.

Wir bleiben am Ball!

Ihre UWV-Fraktion im Rat der Stadt Zülpich

gez.

Dipl.-Kfm. Gerd Müller